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DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster Bilden
Donnerstag, 5. Januar 2017, 11:00am - 06:00pm

Ausstellungsplakat; Bildquelle: Weltkulturen Museum / WKM

 

 

Die Ausstellung »DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster Bilden« zeigt rund 400 Objekte, die zum Teil das erste Mal ausgestellt werden. Sie schafft verblüffende Bezüge, die weit über eine rein ethnographische Präsentation textiler Exponate hinausgeht.

 

Warum bildete ein Webstuhl die Grundlage für den ersten Computer? Weshalb stammen so viele Mathematiklehrer in Peru aus Weberfamilien? Und wieso sagt man auf Sumba, dass die Kinder im Leib der Mutter gesponnen werden?

 

Fäden, Stoffe und Muster begleiten uns wie selbstverständlich in unserem Alltag. Weltweit prägen textile Begriffe unseren Sprachgebrauch, unsere Erzählungen und Mythen. Die Herstellung von Textilien stimuliert unser räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Denken.

 

DER ROTE FADEN reflektiert und präsentiert die kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion – ausgehend von den Sammlungen aus den Amerikas, Südostasien, Ozeanien und Afrika. Viele Werkzeuge, Fasern, Stoffe und andere Objekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: ein  mit Silberfäden durchwirkter Ikat-Schal aus Java, eine präkolumbische Koka-Tasche aus den Anden, ein Umhang – Statussymbol der Maori – sowie fein bestickte Raphia-Plüsche aus Zentralafrika.

  

 

Kettfäden vor dem Aufspannen, Indonesien, vor 1905, Sammlung Weltkulturen Museum; Bildquelle:  WKM /Foto: Wolfgang Günzel

 

Im Rahmen der Ausstellung widmen sich auch Künstlerinnen und Komponisten den Textilien und ihrer Symbolkraft, ihren Bedeutungen und aktuellen Zusammenhängen. Junge Komponisten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) übersetzen indonesische Stoffe aus der Sammlung des Weltkulturen Museums in moderne Klangteppiche. Die Verbindung der textilen und der digitalen Welt visualisieren zwei Künstlerinnen mit Installationen. Ausgehend von geflochtenen Körben der Sammlung Amerikas zeigen nordamerikanische  Künstlerinnen die poetischen Zusammenhänge zwischen Text und Textur wie auch Aspekte ihrer indigenen Identität auf. Frankfurter Jugendliche produzieren einen eigenen Film zu Fragen alternativer Textilherstellung.

 

 

Kuratorische Leitung: Vanessa von Gliszczynski (Kustodin Südostasien, Weltkulturen Museum)

Co-Kuratorenteam: Max Carocci (Ethnologe und Kurator, London, Großbritannien), Mona Suhrbier (Kustodin Amerikas, Weltkulturen Museum) und Eva Ch. Raabe (Kommissarische Leitung/Kustodin Ozeanien, Weltkulturen Museum)

Teilnehmende Künstlerinnen und Musiker: Maren Gebhardt (Redakteurin und Künstlerin, Tübingen, Deutschland), Shan Goshorn (Bildende Künstlerin, Cherokee, Tulsa, Oklahoma, USA), Tobias Hagedorn (Komponist elektronischer und zeitgenössischer Musik, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst/HfMDK, Frankfurt am Main, Deutschland), Raphaël Languillat (Musikwissenschaftler und Komponist, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst/HfMDK, Frankfurt am Main, Deutschland), Sarah Sense (Bildende Künstlerin, Chitimacha/Choctaw, Sacramento, California und Bristol, United Kingdom) und Ruth Stützle Kaiser (Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin, Tübingen, Deutschland.

 

 

 

Indonesien, 19. Jahrhundert, Sammlung Weltkulturen Museum; Bildquelle:  WKM /Foto: Wolfgang Günzel

 

Es sei auf die Begleitpublikation hingewiesen, veröffentlicht unter dem gleichnamigen Titel der Ausstellung – Der rote Faden –. Das Werk ist gespickt mit wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen sowie mit umfassendem Bildmaterial. Die Publikation ist auf Deutsch und Englisch, erschienen im Kerber Verlag. Einige Essays sind thematisch eng mit dem indonesischen Kulturraum verknüpft.

»Farben und Muster sind Träger unterschiedlicher Bedeutungen und kommunizieren z.B. den gesellschaftlichen Status, die Clan-Zugehörigkeit oder die Altersklasse«.

Exemplarisch umschreibt Vanessa von Gliszczynski in ihrem Beitrag die kulturellen Zusammenhänge der Rotfärberei im indonesischen Archipel. Dabei geht sie insbesondere auf den Status der Farbe Rot im Zusammenhang mit der Herstellung des Farbstoffes ein.

 

  

Ausstellungsdauer: »DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster Bilden« | 17. November 2016 – 27. August 2017

Öffnungszeiten:  Di–So, 11 bis 18 Uhr |  Mi, 11–20 Uhr

Eintritt: 7 Euro / ermäßigt 3,50

 

Ort: Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29, 60594 Frankfurt

 

Indonesien Magazin Online

 

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