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Ausstellungsprojekt: »Wir! Eine WeltGemeinschaft? « – mit dem indonesischen Künstler Herlambang Bayu Aji und anderen Kreativen
Dienstag, 6. Februar 2018, 12:00am - 06:00pm

 Ausstellungsplakat (Ausschnitt) ; Quelle: Herlamnbang Bayu Aji / FKXB Museum

 

 

Ausstellungsprojekt: »Wir! Eine WeltGemeinschaft? « – mit dem indonesischen Künstler Herlambang Bayu Aji und anderen Kreativen

  

 

Was verbindet uns Menschen auf dieser Welt? Haben wir eine gemeinsame Verantwortung als Gemeinschaft? Fördern die Systeme, in denen wir leben, ein friedliches Zusammenleben auf der Erde? Brauchen wir Staaten und Grenzen? Derzeitige politische Entwicklungen gehen bezüglich ihrer Antworten hierauf weit auseinander. Es gibt Bestrebungen der Abgrenzung und Abschottung, aber auch Bemühungen um Einheit und Solidarität.

 

 

In der Ausstellung wird die Idee des Kosmopolitismus als Ausgangspunkt gewählt, um unterschiedliche Vorstellungen über ein menschliches Zusammenleben auf der Welt und die praktische Umsetzung in heutigen wirtschaftlichen und politischen Systemen zu beleuchten. Doch wie gelingt es, die Interessen aller Menschen zu vertreten? Wer hat ein Mitbestimmungsrecht, wer nicht?

 

Die Frage nach dem Miteinander wird in der Ausstellung aus historischer, aktueller und individueller Sicht betrachtet. Die unterschiedlichen Bereiche stehen dabei nicht allein, sondern verschränken sich und werden durch zeitgenössische künstlerische Positionen kommentiert.

 

Einer der ausstellenden Akteure ist der in Berlin lebende indonesische Künstler Herlambang Bayu Aji. Seinen Beitrag zur Ausstellung WELTKARTE INTERNATIONALES BERLIN, 140 CM X 250 CM, Tinte und Acryl auf Leinwand, Holz, 2014 beschreibt er wie folgt:

 

Ich als Indonesier, brauche eine Aufenthaltserlaubnis, auch Aufenthaltstitel genannt, wenn ich mehr als 3 Monate in Deutschland verbringe. Ob ich soziale Arbeit mache (wie ich es 2008 am Bodensee gemacht habe), studiere, mit meiner deutschen Familie wohne (wie jetzt) oder arbeite – um einen Aufenthaltstitel zu beantragen musste ich zur Ausländerbehörde gehen. Im Oktober 2010 bin ich mit meiner Frau nach Berlin gezogen. 2011 musste ich neuen Aufenthaltstitel in der Ausländerbehörde in Berlin am Friedrich-Krause-Ufer 24 13353 beantragen.

 

Als ich im Warteraum war ist mir sofort die Einteilung der Ausländerbehörde für die Bewerber nach Ländern aufgefallen. In Form eines bunten Plans, dem sogenannten Gebäudeleitsystem, weist es den Besuchern an, wo sie hinmüssen. Je nach Herkunftsland müssen Antragsteller in unterschiedliche Bereiche gehen. Die Einteilung der Ausländerbehörde ist jedoch unsichtbar gestaltet denn die Kriterien, nach denen die Länder einer Gruppe zugeteilt wurden sind nicht ersichtlich.

 

Dieses Projekt fand im Rahmen des Seminars »Unsichtbare Gestaltung« bei Michael Fehr, im Sommer Semester 2013 am Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste, Berlin statt.

 

Die Weltkarte zeigt alle Länder, die im Gebäudeleitsystem der Ausländerbehörde vorkommen. Die Intension dahinter ist das sichtbar machen der scheinbar unsystematischen Einteilung der Länder. Es soll ebenfalls der offizielle und nutzungsorientierte Blick der Behörde visualisiert werden. Die Länder sind in den Farben gekennzeichnet, denen sie auch laut des Gebäudeleitsystems zugeordnet wurden. Beispielsweise sind die Länder Armenien, Aserbaidschan, Belarus, China, Georgien, Kasachstan, Russische Föderation, Kirgisistan, Macao, Moldawien, Tadschikistan, Taiwan, Thailand, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Vietnam in Haus B in der 2. Etage im Zimmer Nummer 4. All diese Länder sind gelb eingefärbt.

 

Die Größe der Länder auf dieser Weltkarte wird nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Diese richtet sich nach der Größe der Gruppe von Migranten aus diesem Land in Berlin. Was mich dabei interessiert, ist die Wichtigkeit der jeweiligen Gruppe für die Behörde. Außerdem möchte ich zeigen, wie viele Migranten aus den jeweiligen Staaten in Berlin leben.

 

Hierfür nutze ich den Zensus vom 31. Dezember 2012 der Stadt Berlin. Die Türkei wird großer als Indien abgebildet, obwohl natürlich Indien großer ist als die Türkei. Einige Länder, die durch diese Größenübertragung zu klein wären, werden symbolisch durch Punkte dargestellt und deren Namen werden aufgeführt.

 

Ich möchte durch diese Weltkarte zeigen, dass Berlin bunt und schön ist.

 

Die Ausländerbehörde hat seit 2014 ein neues Gebäudeleitsystem mit einer neuen Einteilung.

 

Berlin, 21.11.2017, Herlambang Bayu Aji 

WELTKARTE INTERNATIONALES BERLIN, 140 CM X 250 CM, Tinte und Acryl auf Leinwand, Holz, 2014 von Herlambang Bayu Aji; Quelle: Herlambang Bayu Aji

  

 

Ausstellungsplakat; Quelle: Herlamnbang Bayu Aji / FKXB Museum

 

Ausstellungsdauer: 26.01. bis 15.02. 2018 | Di-Fr 12 bis 18 Uhr Sa-So 10 bis 18 Uhr | Eintritt frei

 

 

Ort: FKXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95A, 10999 Berlin

Eine Kooperation zwischen dem nohow collective des Studienganges Museumsmanagement und - kommunikation der HTW Berlin und dem FHXB Museum.

 

Eintritt frei – Jeder ist herzlich willkommen!

 

Mehr Infos unter FKXB Museum


Teilnehmende Künstler:

Herlambang Bayu Aji, Karlo Andrei Ibarra, Ahmed Ramadan, Christina Werner, Florian T M Zeisig, The Scent Club Berlin.

Leihgeber:

Klaus Schittich - Association of World Citizens Deutschland e. V., Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Ibero-Amerikanisches-Institut Preußischer Kulturbesitz Berlin, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg.

nohow collective:

Asya Ahmadkhanova, Irina Olivia Heinze, Annika Lorenz, Chaveli Sifre Riestra, Anne Stabler, Julia Widmayer, Paulina Weiß.

Dozentinnen:

Isabel Alvarez, Daniela Bystron, Antje Canzler, Prof. Dr. Susan Kamel, Stefanie Kuhn 

 

  

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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