Prof. Joosten (links) erklärt dem indonesischen Botschafter S. E. Arif Havas Oegroseno (rechts) und Patrick Dahlemann, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern (zweiter v. rechts), was der Bohrkern aus einem Torfboden verrät; Bildquelle: Greifswald Moor Centrum / Foto: J. Peters
Das Haus der Indonesischen Kulturen (RBI) lädt am 24. November zu einem Sarasehan ein. Zu Gast ist Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten, Professor für Moorforschung und Paläoökologie an der Universität Greifswald und Mitbegründer des Greifswalder Moorzentrums.
Paludikultur-Unternehmer Aldert van Weeren (rechts) präsentiert Arif Havas Oegroseno, Botschafter S. E. Indonesiens in Deutschland (links) und Patrick Dahlemann, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern (zweiter von links) aus Rohrkolben oder Schilf gefertigte Baustoffe; Bildquelle: Greifswald Moor Centrum / Foto: J. Peters |
2015 waren entwässerte Moore für 42% der Emissionen Indonesiens verantwortlich. Torfbrände verursachten außerdem vorzeitige Todesfälle und enorme Schadensbehebungskosten. Will man ökologische und ökonomische Schäden vermeiden, müssen die Torfgebiete besser erfasst werden, damit Schutz- und Sanierungsmaßnahmen greifen und illegale Aktivitäten, die zu Torftrocknung und Bränden führen, unterbunden werden können.
Eine der führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Moorforschung in Deutschland ist Hans Joosten, Professor für Moorforschung und Paläoökologie an der Universität Greifswald und Mitbegründer des Greifswalder Moorzentrums. Seit 2006 betreibt er wissenschaftliche Forschungen zu Treibhausgasen, Entwicklungsgeschichte und Bodennutzung indonesischer Torfböden.
In seinem Vortrag erläutert er seine Arbeit in Indonesien und Herausforderungen und Chancen bei der Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltigen Bewirtschaftung indonesischer Torfgebiete. |
Mini-Exkurs Paludikultur
Unter Paludikultur – von palus, lat. für Sumpf, Morast – ist die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore zu verstehen. Beim Blick auf Indonesien geht es dabei, um die zukünftige Verlagerung von einer Trockenlandwirtschaft zu einer Landwirtshaft in Feuchtgebieten und dem intensiveren Anbau sumpfangepasster Pflanzen. Ähnlich wie früher in Deutschland hat die die Entwässerung von Mooren für landwirtschaftliche Nutzung in Indonesien zuletzt enorme Umwelt- und Klimaschäden angerichtet. Vor allem in Kalimantan und auf Sumatra – dort wo die weltweit größte Konzentration tropischer Torfgebiete zu finden ist – verschlimmern Torfbrände diese Situation immer weder und verursachen so auch Gesundheitsprobleme in der Bevölkerung. Heute sieht das Land Wiedervernässung und Paludikultur als Lösung an und sammelt weltweit Informationen zum nachhaltigen Umgang mit Mooren. Mehr unter paludikultur-gmc |
Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag ist in englischer Sprache.
Info und Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Veranstaltungsort: Rumah Budaya Indonesia, Haus der Indonesischen Kulturen, Theodor Francke Str. 11, 12099 Berlin (U6 Kaiserin-Augusta-Str.)
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